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Trilingua im Saarland
TRILINGUA: Drei Sprachen viele Chancen

TRILINGUA: DREI SPRACHEN VIELE CHANCEN

Für viele Kinder, Familien, Kitas und Grundschulen ist die Zweisprachigkeit bereits zu etwas Alltäglichem geworden. Die zweisprachige deutsch-französische Erziehung gehört mittlerweile zum pädagogischen Alltag in vielen saarländischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen.

Im Jahre 1998 hatten das Departement Moselle, das saarländische Bildungsministeriums und die CEB Akademie das Projekt TRILINGUA aus der Taufe gehoben. Durch eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit konnte die Inititiative zur frühen Förderung der Sprach des Nachbarn nach und nach ausgebaut werden, dies insbesondere durch eine EU-Förderung im Programm INTERREG.

Besonderes Merkmal ist hierbei der Austausch von muttersprachlichen Fachkräften: deutsche ErzieherInnen arbeiten als SprachassistentInnen in den Vorschulen der Mosell und französische Fachkräfte in saarländischen Kindertageseinrichtungen. Im Laufe dervergangenen Jahre konnte die Anzahl der bilingualen Kitas im Saarland auf mittlerweile 190 Einrichtungen erhöht werden. Über 150 französische Sprachassistenten vermittelnseither die französische Sprache und interkulturelle Kompetenzen im Elementarbereich.

Die überaus positiv evaluierten Erfahrungen des Projektes und dessen Umsetzung im Elementarbereich haben die beteiligten Organisationen und Strukturen dazu bewogen, das Interreg-Programm mit dem Projekt Trilingua auf den schulischen Bereich auszuweiten.

Seit 2009 engagieren sich das Saarland, die Moselle und Rheinland-Pfalz im Rahmen von Trilingua mit Projekten zur Förderung der Sprachkompetenz im vorschulischen und schulischen Bereich.

Viele Akteure unterschiedlicher Professionen sind an der Umsetzung des europäischen Projektes TRILINGUA beteiligt, um für Kinder den Erwerb der Sprache des Nachbarn möglichst übergangslos von der Krippe bis zur Sekundarschule zu gestalten.

Mit dem Projekt „Trilingua“ (Französisch-Deutsch-Englisch) wurde ein weiterer Grundstein für eine durchgängige dreisprachige Bildung in der Kindheit gelegt.

 

DIE UMSETZUNG DES PROJEKTES TRILINGUA IM SAARLAND

Mittlerweile wird in 13 Grundschulen/Freiwilligen Ganztagsschulen und in mehr als 190 Kita- Einrichtungen im Saarland im Immersionsprinzip durch den Einsatz von muttersprachlichen Sprachassistenten das frühe Erlernen und der Erwerb der französischen Sprache den Kindern ermöglicht.

Durch den täglichen Kontakt mit der französischen Sprache durch die Sprachassistenten erwarben die Kinder die französische Sprache passiv und aktiv. Sie lernen in alltäglichen Situationen die französische Sprache zu verstehen, Aufforderungen umzusetzen, spontan mit kleinen Äußerungen in französischer Sprache zu antworten und Texteinheiten zu wiederholen. Darüber hinaus erleben die Kinder die französische Kultur durch gelebte Sitten und Bräuche im Alltag. Informelle Lernsituationen bilden den Grundstein des Handels und Agierens mit den Kindern. Über das ganze Jahr verteilt führen die Sprachassistenten kleine Projekte durch, planten Ausflüge organisierten Austausche zu französischen Partnerschulen.

Im Saarland erfolgt die Umsetzung in den Trilingua-Standorten und in den zweisprachigen KiTas auf vielfältige Art und Weise und mit unterschiedlichen Methoden.
Alle Aktionen und Aktivitäten haben aber das gemeinsame Ziel:

In der frühen Kindheit

  • die Neugierde auf Frankreich zu wecken und unseren französischen Nachbarn in Sprache und Lebensart kennenzulernen und im Alltag der Kinder erlebbar zu machen.

 
Durch Angebote, die die natürliche Neugierde und die Lernbereitschaft wecken, wird den Kindern mit Freude und en passant der Erwerb sprachlicher und kultureller Kompetenzen ermöglicht.

Die Sprachvermittlung und der Erwerb kultureller Kompetenzen erfolgt dem pädagogischen Prinzip der Immersion entsprechend durch in den schulischen Alltag der Kinder integrierte Angebote der Sprachassistentinnen. Das „Sprachbad“ durch den täglichen Kontakt mit der Sprachassistentin ermöglicht, dass die Kinder im aktiven und passiven Gebrauch der französischen Sprache vertraut und Sprachbegegnung, Sprachverarbeitung und Sprachanwendung in sprachlicher und kultureller Authentizität geübt werden kann.

Von dem Angebot profitieren an den dreizehn Grundschulen und Freiwilligen Ganztagsschulen über 1000 Kinder der 1. und 2. Klasse pro Schuljahr d.h. diese Kinder erhalten die Möglichkeit kontinuierlich und ohne Unterbrechung die französische Sprache und Kompetenzen zu vertiefen. 

Darüber hinaus kooperieren die Grundschulen/FGTS-Standorte mit den KiTas aus dem jeweiligen Einzugsbereich (31 Einrichtungen); das zweisprachige Angebot im Elementarbereich erreicht hier weit über 1500 Kinder.

Des Weiteren wird in ca 160 weiteren Kindertageseinrichtungen im Saarland das Konzept der zweisprachigen Erziehung durch die Beschäftigung von Muttersprachlern umgesetzt. Um das Qualitätskonzept der frühen Sprachvermittlung vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule zu gewährleisten, sind die erfolgreiche Gestaltung von Übergangen und der Erhalt erworbener Sprachkompetenzen für einen nachhaltigen Spracherwerb unerlässlich.

Dem entsprechend ergeben sich für Trilingua ineinander übergreifende Handlungsebenen und Aufgabenstellungen. Das sind:

  • ein kontinuierliches immersives Sprachangebot für die 1. Und 2. Klasse sowohl im Vormittags- als auch im Nachmittagsbereich
  • Angebote und Aktionen zur Förderung der emergenten interkulturellen Kompetenz
  • Elternarbeit
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung der Sprachassistenten sowie Fortbildungen für die Teams vor Ort in den Einrichtungen

Alle Angebote im Rahmen von Trilingua werden unter folgenden Aspekten geplant und durchgeführt:

  • die Neugierde des Kindes auf das Nachbarland wecken und erhalten,
  • eine positive Emotionalität und Freude gegenüber dem Anderen schaffen– also den kulturellen Produkten z.B. Lebensmittel und vor allem den Menschen z.B. gleichaltrigen französischen Kindern, Erzieherinnen etc.
  • sich an der Lebenswelt der Kinder und deren Alltag orientieren
  • Methoden und Instrumente einsetzen, die handhabbar, wiederholbar und alltagsintegrierbar sind
  • die gelebte Nähe berücksichtigen und die Grenznähe nutzen

Die Umsetzung der Angebote, die Auswahl der Methoden und die Akzentuierung der Maßnahmen an den Standorten sind von den unterschiedlichen Faktoren und den örtlichen Gegebenheiten abhängig und geprägt.

In den Standorten werden folgende Maßnahmen und Aktionen umgesetzt:

  • Sprachangebote/Spracharbeit  z.B. in Kleingruppen, in Assistenz, im Tandem, in Unterrichtssequenzen, in Projektarbeit
  • Arbeitsgemeinschaften z.B. Französisches Kochen und Backen, Theaterspielen, Geographie, Kreativatelier, Geschichten erzählen, Französische Lieder, Chor, Bewegungsspiele, Spiele
  • Partnertreffen/Aktionstage und Austauschtage z.B. in Bliesbrück, Schloss Malbrouck
  • Besuche bei der Partnerschule z.B. in Waldwisse, Creutzwald, Schöneck,
  • Projekte  z. B. Schulbesuche z.B.in Creutzwald, in Waldwisse, Projekte zur französischen Geschichte z.B. Siersburg, Einkauf in Frankreich etc.  , Markt in Bouzonville, Saargemünd etc.
  • Besuche in Frankreich z.B. Schloss Malbrouck, Metz etc. Austauschtreffen
  • Feste z.B. Elysée-Fest, Aufführungen bei Schulfesten und öffentlichen Veranstaltungen, Weihnachtsmärkten, Beteiligungen bei Musikals etc.
  • Sprachkurse in den Standorten für Eltern, Mitarbeiter
  • Elternarbeit z.B. Französiche Koch-und Backtreffen, Elterngespräche, Informationsabende etc.
  • Beteiligung an Wettbewerben
  • Themenprojekte z.B. Geocaching

Die umgesetzten Aktivitäten und Interventionen und deren Qualität stehen im engen Zusammenhang mit Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung der Sprachassistenten sowie den Fortbildungen des Teams vor Ort.

Für Muttersprachler und alle Beteiligten in Trilingua im Saarland gilt:
Fort- und Weiterbildung ist unabdingbar um:

  • die Qualität der pädagogischen Arbeit und Weiterentwicklung der Arbeit zu gewährleisten z.B. um methodisch-didaktische Fähigkeiten zu vertiefen, Interkulturellen Kompetenzen zu erweitern , spezifischen Themen zu erlernen
  • Professionalisierung und Qualifizierung zu erreichen/zu erhalten z.B. Erwerb von anerkannten Abschlüssen in beiden Ländern, zum Erreichen von beruflichen Abschlüssen, hier VAE, CAP, B2 Prüfung in Deutsch Methodik-Didaktik
  • Beruflichen Mobilität zu ermöglichen z.B. Anerkennung als päd. Fachkraft, Erzieherin
  • fremdsprachlichen Kompetenzen zu erwerben z.B. Niveaustufe B2 /Prüfung nach dem Europäischer Reverenzrahmen
  • Qualitätsstandard zu entwickeln, Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit des Modells auf andere Sprachen überprüfbar und anwendbar zu machen

Trilingua im Saarland:

  • erreicht pro Schuljahr mehr als 1000 Schüler der 1. und 2. Klasse der Grundschulen und mehr als 900 Kinder der vier Klassenstufen im Nachmittagsbereich
  • über 2000 Kinder im Elementarbereich
  • ist bei mehr als 2000  Erziehungsberechtigten bekannt
  • bietet über 29 französischen Muttersprachlern eine Arbeitsstelle
  • ermöglicht bisher über 70 französischen  Muttersprachler den Erwerb eines anerkannten Berufsabschlusses und
  • die Möglichkeit einer Beschäftigung als päd. Fachkraft in allen saarländischen Kindertageseinrichtungen

Trilingua ermöglicht

  • den frühen Erwerb sprachlicher und interkultureller Kompetenzen
  • Qualifizierung
  • Gute Nachbarschaft
  • berufliche Mobilität
  • Chancen für die Grenzregion
  • Kinder unserer Grenzregion selbstverständlich in zwei Kulturen und Sprachen zu leben und die Chancen des „Grenzraumes“ zukünftig nutzen zu können
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